Wasserfledermäuse verbringen den Tag in Höhlen und Spalten von Bäumen oder Gebäuden. Auf Flugrouten entlang von Waldrändern, Hecken und Baumreihen fliegen sie am Abend in Richtung des nächsten Gewässers, der zurückgelegte Weg beträgt oft 1–2 km. Diese Fledermäuse jagen knapp über der Wasseroberfläche von stehenden oder ruhig fließenden Gewässern (Seen, Teichen, Flüssen) nach Wasserinsekten, die sie mit den großen Füßen teilweise von der Wasseroberfläche fischen. Paarung im Herbst und im Winterquartier. Junge kommen im Sommer zur Welt, in Wochenstubenkolonien von 20–50 Tieren. Quartier wird häufig gewechselt. Zwischen Sommer- und Überwinterungsquartieren können Dutzende Kilometer liegen.
Die 30 Fledermausarten der Schweiz sehen sehr ähnlich aus, ihr Lebensraum unterscheidet sich jedoch beträchtlich.
Kopf-Rumpf-Länge 4,5–5,5 cm, Flügelspannweite 24–28 cm, Gewicht 7–15 g.
Jagende Wasserfledermäuse
Wasserfledermäuse jagen nachts knapp über der Oberfläche von Teichen, Seen, Kanälen und ruhig fliessenden Flüssen. Hilfreiche Werkzeuge sind dabei die Taschenlampe und der Fledermaus-Detektor. Leuchten Sie mit der Taschenlampe knapp über die Wasseroberfläche. Jagen hier Wasserfledermäuse, werden sie den Lichtkegel kreuzen. Um die Tiere nicht zu stören, leuchten Sie nicht länger als eine Minute am Stück und legen Sie dazwischen längere Pausen ein.
Wasserfledermäuse im Tageschlafquartier
Wasserfledermäuse verbringen den Tag meist in Baumhöhlen, z.B. in ehemaligen Spechthöhlen. Mit etwas Glück lassen sie sich an einem trockenen, warmen Sommerabend beim Ausflug beobachten.
Bäume mit Baumhöhlen fördern
Wasserfledermäuse benutzen Baumhöhlen als Tagesquartiere. Bäume mit Baumhöhlen sollten deshalb, wenn immer möglich, erhalten bleiben, im eigenen Garten, in der Umgebung der Wohnsiedlung, im Park an ungefährlichen Stellen oder im Wald. Als Ersatzquartiere können Fledermauskästen im Wald aufgehängt werden.
Infos der Stiftung Fledermausschutz (SSF) zu Wasserfledermäusen
Fledermausschutz-Nottelefon: 079 330 60 60
Fledermaus-Ausstellung im Zoo Zürich
Jürg Paul Müller, Hannes Jenny, Miriam Lutz, Erich Mühlethaler, Thomas Briner. 2010. Die Säugetiere Graubündens – eine Übersicht. Desertina Verlag.